11'33'', Video der Performance, Video
auf DVD (2007) Text, Performerin VALIE EXPORT deutsch mit Englischen Untertitel Kamera: Natali Multimedia, Florenz Kamera
Laryngoskop: Erhard Suess Teil der Medieninstallation The Pain of Utopia. Der Schmerz der Utopie 52nd International Art Exhibition,
La Biennale di Venezia, Venedig 2007
11'30'', Film, Video auf DVD (2008) Text,
Performerin VALIE EXPORT deutsch mit Englischen Untertitel Kamera Laryngoskop: Erhard Suess
Der Film entstand aus der Performance “The voice as Performance, Act and Body†? 2007 Arsenale.
La Biennale di Venezia, 52. Esposizione Internazionale d.Arte/ 52nd International Art Exhibition. Pensa con i sensi - sensi
con la mente. L'arte al presente
Text zum Videofilm: Elfriede
Jelinek. Ungeduldetes, ungeduldiges Sichverschließen (ach, Stimme!), Februar 2009 Die
Stimme ist gerade unterwegs zur Sprache. Sie kann sich dabei nicht aufhalten lassen, sie hält sich ja schon selber auf. Irgendwo
muß sie schließlich wohnen. Sie hält sich in der Kehle auf, dort trifft sie die Sprache, und gemeinsam gehen sie dann wieder
aus dem Hals hinaus ins Leben. Das ist der Sprache nicht bewußt, denn es interessiert sie nur, was sie zu sagen hat.Lesen
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Zwei Scheren, verschränkt
zu einer grazilen Skulptur, bringen die Eleganz und Form, aber auch die notwendige Schärfe zeitgenössischer Kunst auf den
Punkt. Eine Skulptur „tanzender Scheren“ dient der Performerin, Künstlerin als Ausgangspunkt für ihren Entwurf der TQW-Kampagne
in den Monaten März/April 2009.
„Jede Bewegung ist wie ein Schnitt im Raum“. Mit den Scherentänzerinnen übersetzt
VALIE EXPORT ein Kernprinzip ihrer langjährigen künstlerischen Praxis in eine Skulptur. Seit den sechziger Jahren macht
EXPORT – nicht zuletzt durch Einsatz ihres eigenen Körpers – Kunst als „Einschnitt“ in unsere gewohnte Wirklichkeitserfahrung
deutlich. Sie entlarvt Wirklichkeit als Konstruktion, die durch Normen der Gesellschaft und eingeübte Wahrnehmungsmuster gebildet
wird. Dadurch markiert sie in ihren Arbeiten stets jenen Moment, der Widerstand, Selbstbestimmung und die Überwindung der
eintrainierten Muster ermöglicht.
„Jeder Schnitt erfordert“ eine manuelle Bewegung, einen individuellen Rhythmus,
keine genormten Bewegungen! Jede Hand schneidet in verschiedenen Rhythmen.“
Für VALIE EXPORTs Skulpturenedition
für das Tanzquartier Wien verbeißen sich zwei Metallscheren im rechten Winkel in einander. Eine deutlich sichtbare Schweißnaht
verschmilzt das Paar zu einem haptisch verführerischen – und zugleich gefährlich spitzen – Objekt. Ihrer
ursprünglichen Funktionsweise beraubt, fordern die Scheren als Kunstwerk zum Angreifen und spielerischen Experimentieren auf.
VALIE EXPORT entwickelte fünf unterschiedliche Scherenskulpturen, die in limitierter Auflage (10 Stück) produziert
wurden.
Das TQW März/April – Plakat (und alle anderen Druckwerke und Inserate) zeigt ganz in der Tradition von
EXPORTs konzeptueller Fotografie eine Schere als „virtuelles“ Instrument, das in einen analogen Filmstreifen eindringt. Als
Grundlage des Motivs dienst eine manuelle Schneidebewegung der Künstlerin, die für die Herstellung des Plakates eine original
Experimentalfilmrolle (aus den 60er Jahren) aus ihrem Werkarchiv mit Scheren weiter bearbeitet. Der Schnitt zum computergenerierten
Bild erfolgt quer zum Filmkader und erweitert das Prinzip der im rechten Winkel verkeilten Scherentänzerinnen auf die mediale
Ebene der TQW –Drucksorten.
„EXPORT vereint in ihren Produktionen kreative
und kritische Praxis – Avantgarde und Feminismus, Film und Repräsentationskritik, Performance und kritische Kulturstudien.
Ein präzise Sprachanalyse von Bildpolitiken wird zu ihrem Charakteristikum und durchzieht ihr Gesamtwerk bis heute. (....)
In EXPORTs neuen Arbeiten ist eine Strategie der subversiven Affirmation und Überidentifizierung im Sinne De Carteaus auszumachen,
wenn sie drastische Medienbilder aus dem Internet übernimmt oder ambivalente Situation der Abrüstung aus einem flüchtigen
Zeitungsartikel real im Kalaschnikowturm nachstellt. Die Sichtbarmachung der chinesischen Hinrichtungen sowie des alltäglichen
Gemetzels im Irakkrieg bedeutet eine „andere“ Produktion. Die Künstlerin äußert sich „nicht über eigenen Produkte, sondern
in der Umgangsweise mit den Produkten“ - - in unserem Fall in für jeden zugänglichen Bildern aus dem Netzt
–„ die von einer herrschenden (...) Ordnung aufgezwungen werden. (1) De Certeau bezeichnet diese „andere Produktion“, deren
Bewegungen sich „innerhalb des Sichtfeldes des Feindes“ abspielen, als Taktiken. Dies Taktik erlaubt es EXPORT , an bestimmtem
politischen Diskursen teilzunehmen, diese sich anzueignen und dabei gleichzeitig zu unterwandern, sich über die Sprache und
deren Grammatik zu verständigen, (...)“.
(1) Michel de Certeau, Kunst des Handelns, Berlin 1988, S. 13,
siehe Inke Arns, Überidentifizierung und subversive Affirmation als postmoderne Versionen "apopathischer" Wiederholungsstrategien
der sowjetischen Spätavantgarde (Oberiu), Disputationsvertrag, Berlin 2004, S.5
Performance, THE PAIN OF UTOPIA, DER SCHMERZ
DER UTOPIE
La Biennale di Venezia, 52. Esposizione Internazionale d'Arte / 52nd International
Art Exhibition. Pensa con i sensi - sensi con la mente. L'arte al presente / Think with the Senses - Feel with the Mind.
Art in the Present Tense Arsenale, Venezia 2007
Die widerspenstige Stimme, die gespaltene Stimme. Die Stimme ist
Suture, die Stimme ist Naht, die Stimme ist Schnitt, die Stimme ist Riß, die Stimme ist meine Identität, sie ist nicht Körper
oder Geist, sie ist nicht Sprache oder Bild, sie ist Zeichen, sie ist Zeichen der Bilder, sie ist ein Zeichen der Sinnlichkeit.
Sie ist ein Zeichen der Symbole, sie ist Grenze. Sie spricht den „gespaltenen Körper.", sie ist in der Kleidung des Körpers
verborgen, sie ist immer woanders. Der Lebensatem ist ihre Quelle...... ...
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Loop, DVD Installation, Video auf DVD (2007), 4teilig Text, Performerin VALIE
EXPORT Teil der Medieninstallation The Pain of Utopia. Der Schmerz der Utopie 52nd International Art Exhibition, La Biennale
di Venezia, Venedig 2007
Filminstallation, Transfer 16mm auf elektronisches Medium,
digitaler Stempel, Farbe Performerin VALIE EXPORT Teil der Medieninstallation The Pain of Utopia. Der Schmerz der Utopie 52nd
International Art Exhibition, La Biennale di Venezia, Venedig 2007
Panoramatische Videoinstallation, 6 Min., Farbe (Transfer auf DVD
2003) 6 Monitore, 6 Videos in Serie geschaltet Laryngoskopische Aufnahmen Darsteller: Robert Stockinger "Pol'yp*to"ton", Charim
Galerie, Wien 2002
Die Macht der Sprache zeigt ihre Spur noch lange nach dem Schweigen. VALIE
EXPORT
24 Köpfe aus Wachs,
24 Köpfe aus Aluminium, 12 Köpfe aus Bronze (gegossen), 3 DVDs, 3 Monitore Maße je Kopf 29 x 16 x 26 cm, Gesamtmaß der
Installation variabel
Motiv B: Genetic Code V.E, it is the sequence of gene bearing the blueprint for human interferon.
The structural gene itself begins at the nucleobase No. 61; it is translated, codon by coden, into protein‘; ‚met‘ refers
to ‚methionine,‘> etc. The lower-case letter sequence from 1 to 23 is called a leader sequence; it is necessary
for the secretion of the completed interferon molecule from the cell and is thereafter capped.(Detail). 1992
Motiv
C: Biografie V.E. mit generierten Computerprogramm hergestellt, (Detail), 2000
„Einer der grausamsten Eingriffe in die weibliche Psyche und in den weiblichen
Körper ist die noch immer praktizierte sexuelle und genitale verstümmelung von Mädchen und Frauen. In mehr als 25 Ländern
Afrikas und Asiens ist die weibliche Beschneidung immer noch weit verbreitet. Auch in Europa werden diese Eingriffe trotz
gesetzlicher Verbote noch praktiziert. Die weibliche Beschneidung wird als Geschlechtsverstümmelung bezeichnet, es handelt
sich dabei um eine einschneidende Körperverletzung, die Teil der kontinuierlichen Gewalt gegen Frauen in vielen Kulturen und
Gesellschaften auf der Grundlage des Biologismus ist. In dieser Gewaltanwendung geht es um die Beschneidung der weiblichne
Sexualität, des Sexes und um die Deformation der Psyche, des Ichs. Identität, wie auch kulturelle Differenz wird im Zusammenspiel
von Geschichte, Sprache, Erinnerung und Macht immer wieder neu verhandelt, verändert und erfunden. Differenz ist nicht neutral,
und Identität ist eine wichtige Voraussetzung politischen Verhaltens. Der Körper ist das Hauptzeichen, das möglich macht,
die Geschichte als Konstruktion zu erfahren und sichtbar zu machen.“ (V.E.Archiv)