Werke: Kategorie

Übersicht | A-Z | Zeitleiste | Kategorie
 

 

Passage des Erinnerns (Mahnmal und Gedenkstätte für die jüdischen Opfer des Naziregimes in Österreich 1938 - 1945, Judenplatz Wien)

Installation / Wettbewerbsbeitrag
„Die „Passage des Erinnerns“ ist eine Passage, die durchschritten wird als Weg entlang von Ereignissen des Gedenkens. Sie erschließt sich dem Menschen nicht durch passive Betrachtung, sondern fordert seine aktive Auseinandersetzung.

Zwei Wände.

Zwei Wände, eine aus dunklem Stein, die andere aus opakem Glas, bilden, zueinander geneigt, eine Passage, deren räumliche Wirkung als körperlich-sinnlicher Eindruck des Mahnmals erfahrbar ist. (...)
Schrift und Ton (...) Beim Durchgehen der Passage werden - mittels Sensoren - Tonbandtexte aktiviert, die aus den vertikalen Ton-Fugen in der Steinwand hörbar werden. Die Texte sind sehr leise, so daß das Ohr nahe an die Fugen gebracht werden muß. (...) Inhalt der Texte: Gesänge, Texte, Musik jüdischer Geschichte, Ton- und Geräuschcollagen ... Im breiten, geöffneten Teil der Passage wird mittels eines im Stein integrierten Lasers Text auf die opake Glaswand projiziert. Die rote Schrift ist auf der Innenseite zu lesen, zeigt jedoch auf der Außenseite ein bewegtes spiegelverkehrtes Textbild. Durch die Projektionsart und die Größe der Projektionsfläche entstehen im Passageninneren leichte Verzerrungen anamorphischen Charakters, die den Texten eine dramaturgische Gestaltungsbedeutung verleihen. Alle geschriebenen Texte werden auch in Blindenschrift zu lesen sein.    

Aktion und Reaktion.

Schrift und Ton transportieren keine statische, sondern eine bewegte, fließende Botschaft, die sich für den einzelnen Menschen immer wieder neu aufbaut. Das Mahnmal reagiert aktiv auf den Menschen, wird erst von ihm durch Bewegung zum Sprechen - im wörtlichen Sinn - gebracht. (...) Beim Umgehen des Mahnmals sind zwei Zitate zu lesen: Auf der Außenseite der Steinwand die Frage: „Warum soviel Widerstand gegen das Erinnern?“ (Luce Irigaray), auf der Außenseite der Glaswand ein Satz von Franz Kafka: „das einzig reale ist der schmerz“.“ (Auszug aus dem Text von VALIE EXPORT, in: Katalog zum Wettbewerb)

 
1996

Nadel

1996/97
1996 1997

VIOLATION - SCHNITTE - Schnitte in die weibliche Sexualität und Psyche

Bild - Text - Sprache - Ton - Installation
„Einer der grausamsten Eingriffe in die weibliche Psyche und in den weiblichen Körper ist die noch immer praktizierte sexuelle und genitale verstümmelung von Mädchen und Frauen. In mehr als 25 Ländern Afrikas und Asiens ist die weibliche Beschneidung immer noch weit verbreitet. Auch in Europa werden diese Eingriffe trotz gesetzlicher Verbote noch praktiziert. Die weibliche Beschneidung wird als Geschlechtsverstümmelung bezeichnet, es handelt sich dabei um eine einschneidende Körperverletzung, die Teil der kontinuierlichen Gewalt gegen Frauen in vielen Kulturen und Gesellschaften auf der Grundlage des Biologismus ist. In dieser Gewaltanwendung geht es um die Beschneidung der weiblichne Sexualität, des Sexes und um die Deformation der Psyche, des Ichs. Identität, wie auch kulturelle Differenz wird im Zusammenspiel von Geschichte, Sprache, Erinnerung und Macht immer wieder neu verhandelt, verändert und erfunden. Differenz ist nicht neutral, und Identität ist eine wichtige Voraussetzung politischen Verhaltens. Der Körper ist das Hauptzeichen, das möglich macht, die Geschichte als Konstruktion zu erfahren und sichtbar zu machen.“ (V.E.Archiv)
1995 - 2000

Adjungierte Dislokationen III

Videoskulptur, Video Installation, 1978/1996 variable Länge, s/w, ohne Ton Closed Circuit Installation 2 Videokameras auf Drehscheiben, 3 Wände mit schwarzen und weißen Streifen (waagrecht, diagonal, senkrecht), 24 Monitore „Split Reality: VALIE EXPORT", Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, 20er Haus, Wien 1997
Installation mit rotierenden Video-Kameras montiert auf einer Deckenkonstruktion, Seitenwände mit vertikalen, diagonalen, horizontalen schwarz/weiß Streifen, angelehnt an den Aufbau von 1978, aber ohne Toninstallation.
1978 / 1996